DPCK-News

29.08.2016 |Olympischer/Paralympischer Tag in Erfurt

Anlässlich der 31. Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro zelebrierten die Schüler des Pierre-de-Coubertin-Gymnasiums Erfurt am 29.08. den „Olympischen/Paralympischen Tag“. Traditionell wurde dieser unter anderem mit der Vorstellung der an unserer Schule vertretenen 11 Sportarten, dem Hissen der Olympischen Flagge sowie dem Schwören des Olympischen Eides und einem Fackellauf in der Turnhalle feierlich eröffnet. Im Mittelpunkt stand die von dem Namensgeber unserer Schule entwickelte Olympische Idee: Der Pädagoge wollte – wie an diesem Tag die jüngsten Schüler des Sportgymnasiums bei einer Zeitreise bis hin zu den Anfängen sportlicher Wettkämpfe lernten – die Spiele der Antike unter dem Motto: „Sport für alle“ wiederbeleben.

Getreu dieser Vision Coubertins absolvierten unsere Leistungssportler dieses Jahr paralympische Wettbewerbe, bei denen ein respektvoller, freundschaftlicher Umgang miteinander zu Höchstleistungen und Erfolgen führte. Egal ob beim Sitzball, dem Zielwerfen mit eingeschränkter Sicht oder diversen Slalom- und Parcoursläufen ganz ohne unser wichtigstes Sinnesorgan, das Auge, lernten sie, eine Vertrauensbasis und einen starken Teamgeist untereiander zu entwickeln. Dabei fiel es ihnen gar nicht so leicht, einen Basketballkorb mit einem geschlossenen Auge zu treffen, Volleyball ganz ohne den Einsatz der Beine zu spielen oder blind das Gleichgewicht beim Durchlaufen eines Hindernisparcours zu halten.

Für die Mehrheit galt Pierre de Coubertin als der Begründer der modernen Olympischen Spiele.
Er war jedoch viel mehr: Als talentierter Künstler interessierte er sich neben dem Sport ebenso für Literatur, Malerei und Musik. So fanden auch diese Aspekte am diesjährigen Olympischen/Paralympischen Tag“ eine große Beachtung. Die Jüngeren gestalteten mit Buntstiften und Papier ihre eigenen T-Shirts, Tassen sowie Medaillen und träumten bereits schon jetzt von dem großen Tag, an dem sie selbst als Olympiateilnehmer ihr Land stolz vertreten wollen. Auch die Älteren ließen ihrer Kreativität beim Gestalten von Olympiasouvenirs freien Lauf. Neben bunten Basecaps entwarfen sie Armbänder in Blau, Schwarz, Rot, Gelb und Grün – den fünf Farben der Olympischen Ringe.


Selbst im Bereich der Kunst erbrachten die Schüler Höchstleistungen. Innerhalb kürzester Zeit mussten sie Geschick und Ideenreichtum bei dem Schnitzen selbstgestalteter Druckplatten beweisen. Während der eine ein wildes Olympisches Feuer als Motiv wählte, entschied sich der andere für das Darstellen seiner Lieblingssportart oder der Olympischen Ringe.

Neben all diesen Wettbewerben und Kreativ-Workshops vermittelten Biologielehrer unseren Sportlern Wissen über gesunde Ernährung. Zentrales Thema war der Umgang mit Gewürzen in der Küche für eine Ausgewogenheit zwischen Körper und Geist. Interessiert wagten sich die Schüler an Geruchs- sowie Geschmacksexperimente und lernten unter anderem die Bedeutung von Basilikum oder Minze kennen.

Nach einem Tag voller neuer Erfahrungen, künstlerischer Aktivitäten und einem großen Wissenszuwachs wurde der „Olympische/ Paralympische Tag“ mit Musik und Tanz würdevoll beendet. Ein Samba animierte die gesamte Schulgemeinschaft dazu, die Abschlusszeremonie mit Freude zu vollziehen.


Höchstleistung, Freundschaft und Respekt – mit diesen Werten in unseren Gedanken ließen wir noch ein letztes Mal die Olympische Hymne erklingen und zollten dem Olympischen Gedanken Hochachtung und Respekt.

Text: Anna Schreiter

 

22.08.2016 | 2. Internationale Pierre de Coubertin Symposium in Rio

Während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro fand am 8. August 2016 das 2. Internationale Pierre de Coubertin Symposium statt. Die Kollegen Lamartine DaCosta, Ana Miragaya und Nelson Todt des Brasilianischen PdC Komitees organisierten das Symposium im Namen und Auftrag des CIPC.

"In einer Zeit, in der ethische Werte im Sport unterzugehen scheinen und damit die Olympische Idee Pierre de Coubertins an Bedeutung  verliert, ist dieses Symposium eine Demonstration des Gegenbeweises, nämlich dass „Coubertins Olympismus leben muss“, damit die Olympische Bewegung überlebt. [ ... ] Dieses Symposium will die Aktualität der Gedanken Coubertins im Jahre 2016 neu entdecken und besonders aus der Sicht Latein-Amerikas diskutieren. Um hierfür die akademischen Grundlagen zu schaffen hat das CIPC im November 2015 die umfangreiche Edition „Olimpísmo - Seleção de Textos“ herausgegeben und elektronisch in allen Portugiesisch sprechenden Ländern verbreitet. [ ... ] 'Der Olympismus war nur ein Teil, etwa ein Drittel meines Lebenswerks', schreibt Coubertin in seinen persönlichen Memoiren.  Die Sporterziehung und Menschenbildung waren sein übergreifendes Postulat." (Grußwort von Norbert Müller, Präsident des CIPC)

Das Symposium wurde auf Portugiesisch und Englisch durchgeführt, die Abstracts der einzelnen Beiträge sind über folgenden Link einsehbar:

ABSTRACT BOOK

07.08.2016 | Ausstellung "Pierre de Coubertin et les arts" in Rio

Das CIPC hat die Ausstellung "Pierre de Coubertin et les arts" am 7. August 2016 im Club France in Rio de Janeiro eröffnet. Der offizielle Vertreter der Familie Coubertin, Yvan de Navacelle de Coubertin hielt die Festrede in Anwesenheit von Francis Gabet (Director Olympic Museum, Lausanne), Jean-Pierre Mougin (Vice-President CNOSF), Nelson Pereira dos Santos (Filmregisseur Rio de Janeiro), Marie-José Perec (Französische Goldmedallistin) und vielen anderen. 

Pierre de Coubertin (1863-1937) wird weltweit als Gründer der modernen Olympischen Spiele gefeiert. Als Sohn einer adligen Familie wuchs er im französischen Werte- und Erziehungssystem des 19. Jahrhunderts auf. Sein Vater Charles war ein angesehener Maler in Paris. Die Verbindung von Kunst und Sport war Pierre de Coubertin durch seine Erziehung gegeben. 1906 organisierte Coubertin einen Olympischen Kongress in Paris, an dem künstlerische Wettbewerbe innerhalb Olympischer Spiele beschlossen wurden. Mit weitestgehend unbekannten Kunstwerken der Familie Coubertin wird in dieser Ausstellung die Formel "Olympismus = Sport + Kultur" gefestigt.

Die Ausstellung wird während der Olympischen Spiele im Club France, Sociedade Hípica Brasileira, Av. Borges de Medeiros, 2448 / Lagoa, Rio de Janeiro zu sehen sein. Danach und bis Ende September 2016 wird sie in der Academia Brasileira de Letras, Av. Pres. Wilson, 203 / Castelo, Rio de Janeiro gezeigt.

29.07.2016 | LSB RLP ehrt junge Europäerinnen und Europäer mit Coubertinmedaille

Ehrung im IOC-Museum in Lausanne im Rahmen einer trinationalen Begegnung

Nach einem langen Tag bei sommerlich-heißem Wetter setzten sich 13 Jugendliche aus dem ungarischen Komárom-Esztergom, Burgund und Rheinland-Pfalz trotz Müdigkeit noch einmal im Garten der Jugendherberge Lörrach zusammen, um sich über den endenden Tag auszutauschen: „Der Besuch in Lausanne war für uns alle der absolute Höhepunkt der Seminarwoche“, fasste Fabian (Neuwied) zusammen. „Das ganze Ambiente, Sonne, Landschaft und natürlich der Empfang im Garten des Museums des Internationalen Olympischen Komitees, das wir gerne noch länger besichtigt hätten, waren für uns alle ein unvergessliches Erlebnis“.

Generaldirektor des IOC lobt Arbeit des LSB Rheinland-Pfalz

Christophe de Kepper, directeur général des IOC, hatte in Lausanne trotz eines arbeitsreichen Tages - es galt, Entscheidungen im Zusammenhang mit der russischen Dopingaffäre zu treffen – die Zeit gefunden, einige Worte an die Delegation zu richten und die erste der anstehenden Ehrungen vorzunehmen. Die jungen Leute aus den europäischen Partnerregionen erhielten auf Vorschlag ihrer Schule die wertvolle Pierre-de-Coubertin-Medaille als Würdigung ihres Engagements für ihren Sport in Schule und Verein, für gute schulische Leistungen und für ihre Kommunikationsfähigkeit in den Partnersprachen - junge Europäer ganz im Sinne des Begründers der modernen Olympischen Spiele.

Lobende Worte fand de Kepper auch für den LSB Rheinland-Pfalz als Motor des trinationalen Seminars, das durch das Deutsch-Französische Jugendwerk unterstützt wurde: „Der LSB leistet hier beispielhafte Arbeit in und für Europa!“ Dies freute insbesondere Helmut Loenenbach, Vorsitzender des LSB-Arbeitskreises Internationales und verantwortlich für die Durchführung der Ehrung.

Bei den Ehrungen im oberhalb des Genfer Sees gelegenen repräsentativen Anwesen des IOC vertreten waren aber auch die Partner des LSB: Zu Zita Varga aus der ungarischen Region Komárom-Esztergom gesellten sich unter anderem Bernard Ponceblanc, Mitglied des internationalen Coubertin-Komitees, Robert Lacroix, Präsident der Association Européenne des Sports (früher ABS), J.P. Papet vom burgundischen Olympischen Komitee und Françoise Elloy, Präsidentin des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz / Burgund.

Gerne ließen sich die Gäste des Ausflugs nach Lausanne aber auch über das Programm der Seminarwoche (18. bis 23.Juli) in Lörrach informieren. Trinationale Arbeitsgruppen hatten sich, ganz im Sinne Pierre de Coubertins, zu grundsätzlichen und aktuellen Fragen um den Sport ausgetauscht und ihre Ergebnisse präsentiert.

Ausgehend von der Frage, was Sport für jeden einzelnen bedeute, kam man rasch zu dessen Verbindung mit sozialen Fragestellungen, auch, was Sport bei Integration und Inklusion zu leisten in der Lage ist.

Aktuell in diesem Zusammenhang war auch die Frage, ob es dem olympischen Gedanken förderlich ist, ausländische Olympioniken „einzukaufen“, um zur Selbstdarstellung des eigenen Landes einen besseren Platz im Medaillenspiegel einzunehmen. Eng damit verbunden war auch die Diskussion, wo die Grenzen medialer, kommerzieller und politischer Vermarktung von Sportereignissen markiert werden sollten. Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin wurden als Beispiel hierfür besonders thematisiert.

Diese Arbeit wurde selbstverständlich auch von einem sportlich-kulturellen Rahmenprogramm im Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz begleitet. So waren sich die Teilnehmer beim Abschlussgespräch einig: „Die Woche war schön und produktiv, auch wenn wir einiges schaffen mussten“.

Sicher war dieses Fazit ein besonderes Lob für Nedia Zouari-Ströher, die das Betreuerteam leitete und Daniel Mouret vom LSB, der die organisatorischen Fäden gezogen hatte. Beim Abschiedsabend, leider vom Amoklauf in München überschattet, wurden aber dann die Rollen getauscht; die Tagungsteilnehmer wurden zu Animateuren, die sich um Unterhaltung und Abendessen kümmerten.

Helmut Loenenbach war zu Recht beeindruckt und entwickelte gleichzeitig neue Perspektiven: „Ich bin sehr beeindruckt von den Jugendlichen und ihrem Engagement für die gemeinsame Sache. Es sollte gelingen, das trinationale Projekt auch unseren polnischen Freunden aus Oppeln anzubieten und gemeinsam weiterzuführen“.

Text: Herbert Weigel